Entscheiden Sie sich für Armaturen die EN 1074 einhalten
Sie müssen von Ihrem Lieferanten ein gewisses Maß an Qualität verlangen und eine Grundforderung an Qualität ist der Standard, der von nationalen und internationalen Institutionen wie dem Europäischen Ausschuss für Normierung (CEN) festgelegt wird.
Die meisten europäischen nationalen Normenorganisationen sind Mitglieder dieses Ausschusses und daher verpflichtet, die Standards einzuhalten und als nationale Normen umzusetzen. Wenn die Produkte des Unternehmens den Normen von CEN entsprechen, so entsprechen diese Produkte auch den meisten nationalen Standards.
Aber was geben diese Standards tatsächlich an? Im folgenden befassen wir uns mit einer der wichtigsten Norm in unserer Branche - EN 1074 - -, welche die Anforderungen und Testbedingungen für Armaturen in der Wasserversorgung beschreibt.
EN 1074 enthält Bestimmungen aus anderen Publikationen und umfasst als solche auch Normen wie EN 558-1, EN 681-1 und EN 12982 .
EN 1074 besteht aus sechs Teilen. Teil Eins umfasst allgemeine Anforderungen und Prüfverfahren, während die Teile Zwei bis Sechs detaillierter sind und sich mit bestimmten Arten von Armaturen befassen.
- Teil 2 - Absperrarmaturen
- Teil 3 - Rückschlagverhinderer
- Teil 4 - Be-und Entlüftungsventile
- Teil 5 - Regelventile
- Teil 6 – Hydranten
Das richtige Material macht den Unterschied
Materialien, die in Kontakt mit Wasser für den menschlichen Verzehr sind, müssen den Anforderungen in den nationalen Vorschriften des Landes entsprechen und dürfen das Wasser in keiner Weise beeinträchtigen. Dies bedeutet, dass die chemische und die physische Erscheinung des Wassers nach dem Kontakt mit einer Armatur nicht geändert werden darf – Sie dürfen nicht in der Lage sein, einen Unterschied im Wasser zu sehen, riechen, fühlen oder zu schmecken. Auch müssen alle inneren sowie äußeren Materialien korrosionsbeständig oder mit geeigneten Mitteln geschützt werden.
Bei AVK haben wir Vorkehrungen getroffen, um sicherzustellen, dass das Wasser nach dem Einsatz unserer Produkte sauber und frisch bleibt. Wir verwenden Trinkwasser zugelassenes EPDM in unseren Armaturen für die Wasserversorgung. Wir verwenden unsere eigenen Kautschuk um sicher zu sein, welche Zutaten und Prozesse verwendet wurden. Lesen Sie hier mehr über unsere Gummimischungen.
Darüber hinaus beschichten wir unsere Produkte in Übereinstimmung mit DIN 30677-2 und GSK um sicherzustellen, dass unsere Produkte widerstandsfähig gegen Korrosion sind. Erfahren Sie hier mehr über unsere Beschichtungsverfahren.
Konstruktion in Übereinstimmung mit Lebensdauer und Temperaturvorgaben
Die Norm sagt aus, dass es wichtig ist, dass die Armaturen für eine Lebensdauer von mindestens 50 Jahren ausgelegt sind und während des Betriebs Temperaturen von 0⁰C bis 40⁰C standhalten und zwischen - 20⁰C und 70⁰C wenn sie gelagert werden. Es wird empfohlen, dass die Standhaftigkeit des Keils getestet wird. Der Test muss entsprechend der angegebenen Betriebstemperatur durchgeführt werden, während der Druck mindestens 10 Minuten lang gehalten wird. Wenn das Material des Ventils ein sogenanntes zeitabhängige Material (z.B. Kunststoff etc.) ist es empfehlenswert, dass die Armatur bei einer Temperatur entsprechend der Umgebung auf Druck getestet wird sowie bei erhöhter Temperatur um zu zeigen, dass die Armatur für eine Lebensdauer von 50 Jahren ausgelegt ist.
In der Entwurfsphase stellt AVK sicher, dass jedes einzelne Bestandteil in der Armatur die Anforderungen erfüllt und wir fordern unsere Lieferanten dazu auf, dies zu dokumentieren, bevor die Entscheidung für das Material getroffen wird. Die Armaturen werden ausgiebig getestet und von unabhängigen Instituten wie z. B. DVGW zugelassen, wenn dies gewünscht ist.
Dichtheit ist unerlässlich
Eine der wichtigsten Anforderungen an eine Armatur ist die Dichtheit. Sie müssen mehrere Faktoren beachten, um sicherzustellen dass das Ventil in Bezug auf das Eindringen von Luft, Wasser oder Fremdkörper komplett dicht ist. Als Erstes muss die Armatur Dicht sein während sie einem bestimmten Wasserdruck im Inneren standhält. Armaturen für die Wasserversorgung müssen einen Druck von 1,5 x ihrer PN standhalten. Beim Drucktest dürfen die Armaturen keine visuell nachweisbare Leckage aufweisen.
Die Armaturen müssen auch in geschlossener Position gesteuert werden, während sie einer Druckdifferenz ausgesetzt sind. Die Armaturen müssen daher eine Sitz-Dichtheitsprüfung und einer Funktionsprüfung unterzogen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Norm EN 1074 ist die Dichtheit der Armaturen, wenn sie an Rohren angeschlossen sind. Es ist wichtig, dass der Verbindungspunkt zwischen Armatur und Rohr dicht ist, auch wenn es gebogen ist , daher müssen die Armaturen nach CEN festgelegten Normen entworfen werden.
Bei AVK werden die Armaturen im Entwicklungsprozess auf Biegung getestet. Bei der Herstellung wird jede einzelne Armatur Shell getestet bei 1,5 X PN mit einer klaren Vorgabe von keiner Leckage. Die Sitze der Armaturen werden auch mit Wasserdruck von PN x 1.1 von beiden Seiten und mit einem offenen Ende getestet.
Drehmomente beim Testen der Dichtheit und Festigkeit
Die Anforderungen der Dichtheit in der geschlossenen Position sind die gleichen wie bei der offenen Position: 1,5 x PFA oder PFA + 5. (PFA = maximaler kontinuierlicher Wasserdruck in der Rohrleitung). Um beide Tests zu bestehen, dürfen die Drehmomente bei der Schließung und Öffnung nicht die MOT übersteigen.
Wenn die Armaturen ohne ein Bedienelement sind und eine Betätigung mit einem T-Schlüssel vorgesehen ist, wird der MOT speziell für Absperrklappen mit 125Nm definiert und für Absperrschieber mit 1 x DN Nm definiert. Manuell betätigte Armaturen müssen mit einem Drehmoment gleich dem maximalen Drehmoment (MOT) geschlossen werden und es dürfen keine Leckagen erkannt werden.
Die minimale Betriebsfestigkeit in der Schluss- und Öffnungsrichtung müssen gleich der Mindestfestigkeit des Drehmoments (mST) sein, wobei der mST gleich zweimal des maximalen Drehmoments (MOT) sein.
Bei AVK testen wir nicht nur mit 1 x DN Nm, wir erwarten, dass unsere Produkte dicht sind, auch wenn das Drehmoment niedriger als die definierten Werte sind. Wir testen unsere Armaturen auf bis zu 0,6 X DN, je nach Größe.
Vorgabe des MOT (maximales Drehmoment)
Der MOT ist abhängig von der zugeordneten Bedienelemente. Wenn die Armatur mit einem Handrad geliefert wird, ist die MOT auf 0,5 x die maximale Handkraft (in Newton) x dem Durchmesser des Handrades (in Metern) definiert. Für Armaturen mit einem Hebel ist die MOT auf die maximale Handkraft (in Newton) x die Länge des Hebels (in Metern) definiert.
Betriebszyklen während des Tests für Ausdauer
Armaturen müssen so entworfen werden, dass sie in einem Zeitraum von mindestens 50 Jahren funktionieren. Sie müssen daher einem Ausdauertest unterzogen werden, wo sie die gleichen Tests mehrfach in Folge ausgesetzt sind - auch Betriebszyklen genannt. Die Anzahl der Betriebszyklen, die sich eine Armatur unterziehen muss um den Ausdauer-Bedürfnissen zu entsprechen richtet sich nach Art und Größe der Armatur. Jeder Teil der EN 1074 Norm legt die Anforderungen für jede Art von Armaturen fest.
Da die Konstruktion der AVK Armaturen ähnlich für Armaturen mit Handrad und mit ISO-Flanschen für den elektrischen Betrieb ist, eignen sich unsere Armaturen bis DN1200 für 2500 Zyklen, obwohl nur 250 Zyklen in der Norm erforderlich sind.
Erforderliche Betriebszyklen
- Handbetätigte Absperrarmaturen müssen für 250 Zyklen ausgelegt sein, elektrisch, hydraulisch und pneumatisch betätigte Armaturen hingegen für 2500 Zyklen. Der Druck beim Einfüllen des Wassers in allen Arten von Absperrarmaturen muss zumindest dem PN der Armatur entsprechen und mindestens fünf Sekunden lang gehalten werden.
- Rückschlagverhinderer müssen auf 2500 öffnen/schließen-Zyklen ausgelegt sein.
- Be- und Entlüftungsventile müssen auf 250 Zyklen der Füllung und Entleerung beim Öffnen und Schließen der Armatur ausgelegt sein. Der Druck des Wassers, während die Armatur gefüllt wird, muss bei + /-10 % von ihren PN liegen, während er mindestens zwei Minuten lang aufrechterhalten werden muss.
- Regelventile müssen so konstruiert werden, dass sie einen Differenzdruck von +/-10 % von 1,5 x ihre PN für mindestens 15 Sekunden aushalten und das für 2500 Zyklen.
- Hydranten müssen so konstruiert werden, dass sie einen Differenzdruck gleich ihrer PN aushalten. Der öffnen/schließen-Zyklus muss mindestens1000 Zyklen befassen.
Erforderlichen Prüfverfahren
In der Norm EN 1074 sind alle Testverfahren ausführlich beschrieben. Es ist wichtig, dass die Tests auf Armaturen unterzogen werden, welche die aktuelle Produktion repräsentieren und dass alle Tests in Testberichten erfasst werden, unter Angabe von Art, Menge, DN und PN sowie welche Ausrüstung verwendet wurde und wie die Armaturen abgeschnitten haben.
In der Entwurfsphase testet AVK die Armaturen gemäß den folgenden Bestimmungen: EN 1074, EN 1171, amtliche Zulassungsanforderungen wie Forex, DVGW, lokale Marktanforderungen und nicht zuletzt AVKs eigene Anforderungen basierend auf mehr als 40 Jahren Erfahrung mit der Herstellung von Armaturen für die Trinkwasserversorgungssysteme weltweit.
Bei der Herstellung von Armaturen nach EN 1074 testen wir jede einzelne Armatur, bevor sie zum Verkauf freigegeben wird, die Dokumente zu den Tests sind alle archiviert und könne auf 20-25 Jahre zurückverfolgt werden.
Dokumente und Kennzeichnung
Die Qualität der Armaturen muss auch regelmäßig überprüft werden und das Qualitätsmanagement-System des Unternehmens wird von einer Drittanbieter-Zertifizierungsstelle kontrolliert. AVK ist in der Produktentwicklung und Herstellung von Armaturen nach dem Qualität- Management-System ISO 9001 zertifiziert und gewährleistet gleichbleibende Qualität der Produkte, einschließlich Verfahren zur Verbesserung des Systems und zur Konformität, welche die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen übertreffen.
Zu guter Letzt legt die EN 1074-Norm fest. dass die Produkte eine korrekte Kennzeichnung benötigen; auf der sind DN, Werkstoffe, PN, ID und Jahr der Herstellung sowie die Nummer der relevanten EN Norm1074 klar gekennzeichnet.